Ein sonniger Herbsttag ganz im Zeichen von Kultur für jedes Alter in Schloss Pöggstall

Veröffentlichungsdatum14.10.2024Lesedauer3 MinutenKategorienSchloss Pöggstall
Kasperltheater Oktober 2024

„Seid ihr alle da?“ Diese Frage konnte bei „Kasperl und der Zauberer vom Mandlgupf“ getrost mit einstimmigem Ja beantwortet werden. Auch beim dritten Termin dieser Aufführung im Schloss Pöggstall am 12. Oktober 2024 war der Rogendorfer Saal gerammelt voll.

Die Kinder der Mittelschule Pöggstall arbeiteten mit professioneller Konzentration, Dunja Sowinetz sprang bravourös für Gabi Schuchter ein, und Stephan Paryla-Rakys Stimme des Kasperls hat sich bereits in die Herzen des Publikums eingraviert.

Die vom Kulturtage Team liebevoll gebackenen Muffins waren in der Pause im Nu verspeist, und der Hinweis auf eine neue Geschichte im kommenden Jahr machte die Kinder bereits jetzt neugierig, was es wohl für eine Geschichte sein wird. Stefan Weißenbäck hat schon das neue Buch in der Lade und auch die Musik und die Einstudierung werden wieder von ihm kommen. Freuen wir uns darauf!

 

Am selben Tag fanden um 18 Uhr in der Gotischen Halle die „Herbstblätter“ statt, sechs Autor:innen boten ihre neuen Texte dar, zum Thema Stadt-Land-Text; ein fulminantes Gitarrenkonzert lieferte Helmut Jasbar, den man bestens als Moderator in Ö1 kennt.

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Neu war eine Kür am Ende, ausgedacht und geleitet von Elisabeth Augustin: es wurde mit dem Publikum über jeden einzelnen Text gesprochen; dessen Vorzüge sowie je ein Laudator oder eine Laudatorin wurden ermittelt. So kam es zu persönlichen Ansprachen und zur Überreichung von Geschenken - Biowaren von Sponsor:innen aus der Region. (Modehaus Puschacher und Unimarkt Yspertal, Sauerei Pöggstall, Rudolf Melichar)

 

Als erstes sprach Frau Dr. Eva Maria Klinger über den Text von Ana Bilic und lobte die fantasievolle an Kafka erinnernde Bilderwelt.

Es folgte Helmut Jasbar, der den Text der Südtirolerin Miriam Unterthiner besonders schätzte; er hob ihre auf Assoziationen reduzierte Sprache und die Intimität des Vater-Tochter Themas hervor.

Als dritte sprach Elisabeth Gmach-Mittermaier und überreichte voll Lob den Preis an den jungen Arad Dabiri, für seine, wenn auch sehr schnell gelesene Stelle aus seinem Stück „Druck“, das im Jänner 2025 im Nationaltheater Mannheim uraufgeführt wird und sein Leben in der Familie mit Migrationshintergrund beschreibt.

Nach der Pause ging es weiter mit der Autorin Armela Madreiter, die vor allem Stücke für Menschen ab 9 schreibt, die bereits aufgeführt werden. Ihr einfühlsamer, sensibler und schöner Stil wurde überschwänglich vom begeisterten Dr. Gottfried Geyrhofer gekürt.

Robert Woelfl brachte zwei Kurzgeschichten, die von seiner Tante und seiner Familie handelten und sehr anschaulich geschildert waren. Die Rede an ihn hielt OSR Karl Heinz Fiedler aus dem Publikum mit gewählten Worten.

Den Abschluss bildete ein Auszug aus einem gerade entstehenden Stück von Bernhard Studlar, der die gesamte Lesung zusammengestellt und moderiert hatte; es handelte von Mann, Frau, Schwester und Freund. Jutta Renner sprach ihm charmant ihre Gratulation aus.

 

Obzwar die Veranstaltung im erlesenen Kreis stattfand, wurde ihr große Anerkennung bezüglich Vielfalt, Tiefgang und Qualität ausgesprochen. Es ist eine kulturell ehrenvolle Aufgabe der Kulturtage, der zeitgenössischen Literatur eine Plattform in wunderschönem Ambiente anzubieten.

 

Im nächsten Jahr werden im Herbst wieder Blätter nach Pöggstall gewirbelt kommen, auf denen Interessantes Zeitgenössisches geschrieben steht, und es wird zusätzlich allerhand Neues zu genießen geben…

 

Diese war die vorletzte Veranstaltung der Kulturtage Schloss Pöggstall und wir blicken voller Erwartung auf die beiden letzten Termine im heurigen Jahr: auf den Adventmarkt Samstag und Sonntag, 23. und 24. November im Schloss, wo wir diesmal Live-Musik vor dem Kulturtage Café im Rogendorfer Saal anbieten werden. Herzlich willkommen!

Elisabeth Augustin, Kammerschauspielerin, Künstlerische Leiterin der Kulturtage Schloss Pöggstall

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